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Mein erster Marathon in Leipzig 2024
Die erste Frage, die bei einem so ausdauernden und anstrengenden Sportevent wie einem Marathon auftaucht, ist natürlich die nach der Motivation. Um ehrlich zu sein, entwickelte sich meine Motivation erst langsam. Mein erstes Laufevent war der Lauf gegen Gewalt im September 2022 in den Badanlagen in Weißenfels. Dort erreichte ich bereits eine ordentliche Zeit von unter 50 Minuten und erkannte mein Potenzial. Bis dahin lag mein Fokus auf dem Rennradfahren. Zu Beginn der Coronakrise im Jahr 2020 kaufte ich mir, wie viele andere auch, ein Rennrad und begann langsam damit zu fahren. Nach meinem Umzug nach Weißenfels im Jahr 2021 stieß ich auf die Sportfreunde des Lauf- und Radsportvereins Weißenfels und genoss die gemeinsamen Ausfahrten am Sonntag. Dabei traf ich nicht nur auf motivierte Rennradfahrer, sondern auch auf leidenschaftliche Läufer und Triathleten. Im Jahr 2023 motivierte mich ein Vereinsfreund dazu, am Halbmarathon in Leipzig teilzunehmen. Dies war mein drittes Laufevent, und ich war begeistert von der Atmosphäre und den vielen Sportlern, die trotz des kalten Wetters den Halbmarathon liefen. Meine Zeit von unter 1 Stunde 45 Minuten überraschte mich positiv und motivierte mich, weiterzumachen. Die Triathleten im Verein ermutigten mich dazu, mit dem Laufen fortzufahren.
Zum Jahreswechsel 2024 entdeckte ich den Marathon-Podcast (Franziska Dietz im Gespräch mit Andreas Butz) und spürte plötzlich eine starke Lust, meinen ersten Marathon zu laufen. Mir war jedoch unklar, wie viel Arbeit und Training dafür nötig sind. Die bisherigen Läufe von 10 bzw. 21,1 km waren im Vergleich dazu recht einfach zu bewältigen. Also kaufte ich mir ein Buch zum Thema Marathon (Das große Buch vom Marathon von Hubert Beck) und folgte einem Trainingsplan des Buches mit dem Ziel, eine Zeit von 3 Stunden 30 Minuten zu erreichen. Das Training war eine Herausforderung, vor allem als berufstätiger Familienvater mit drei Kindern, aber ich blieb dran.
Am Anfang hatte ich wirklich Angst vor Verletzungen. Doch der Trainingsplan war so konzipiert, dass er die Belastung allmählich steigerte, sodass ich während der zwölf Wochen vollständig von Verletzungen verschont blieb. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten, besonders, wenn man bedenkt, dass ich zuvor nie so große Strecken pro Woche gelaufen war. Was genau umfasste das Training? Im Wesentlichen bestand es aus drei Hauptkomponenten: Tempoläufen, Intervalltraining und langen Läufen. Die meisten Läufe sollten nicht zu intensiv sein, etwa 80 %, was bedeutete, dass meine maximale Herzfrequenz bei etwa 140 Schlägen pro Minute lag. Etwa 20 % der Läufe waren jedoch intensiver, mit einer Herzfrequenz zwischen 140 und 160 Schlägen pro Minute. Das Training war also gut strukturiert und abwechslungsreich, um mich optimal auf den Marathon vorzubereiten.
Der große Tag war gekommen. Auf dem Weg nach Leipzig regnete es, und ich befürchtete, mit nassen Füßen den Marathon zu bestreiten. Glücklicherweise klarte das Wetter kurz vor dem Start auf. Ich stellte mich bei den 3 Stunden 30 Minuten-Zielläufern an und lief meine zwei Runden durch Leipzig. Nach 1 Stunde 44 Minuten hatte ich die erste Hälfte geschafft und befand mich auf Kurs. Bei Kilometer 35 überholte ich dann meine Tempoläufer und erreichte schließlich das Ziel mit einer Zeit von 3 Stunden 27 Minuten, eine exzellente Leistung, die meine Erwartungen übertraf.
Mein Fazit? Es war ein fantastisches Erlebnis, meinen ersten Marathon zu laufen. Die Atmosphäre und die Dynamik des Events haben mich begeistert, und ich bin sicher, dass es nicht mein letzter Marathon sein wird. Insgesamt bin ich meinen Freunden beim Lauf- und Radsportverein Weißenfels sehr dankbar, dass sie mich so motiviert haben, nicht locker zu lassen. Es gibt sogar Vereinsfreunde hier in Weißenfels, die mit 66 Jahren noch einen Ironman Triathlon machen in diesem Jahr. Es ist also niemals zu spät mit dem Ausdauersport zu beginnen.


Burcin Özüyaman











 
   
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